SPD-Fraktion zusammen mit Bundestagskandidat Norbert Spinrath auf Erkundungstour.
Am letzten Feriensamstag hatte die Stadtratsfraktion zu einem Spaziergang im Naherholungsgebiet eingeladen. Nachdem bereits vor der Sommerpause die Entwicklung des Gebietes im neuen Ausschuss für Stadtentwicklung und Zukunft thematisiert wurde, hat sich die SPD-Fraktion zum Ziel gesetzt einen offenen und konstruktiven Prozess zur Weiterentwicklung des Parks samt seiner Sport- und Freizeitanlagen anzustoßen. Mit dem vorgenommenen Spaziergang wurde ein erster Schritt getan um den Kontakt mit den Besucher:innen des Gebiets zu intensivieren. Dabei steht der offene Austausch über alle Interessengruppen im Vordergrund. Es gilt sowohl die Wünsche der Sporttreibenden, Jugendlichen, Familien mit Kindern, als auch der besuchenden Senior:innen unter einen Hut zu bringen, so wie es bereits bei der Eröffnung des Naherholungsgebiets im Jahr 1989 angedacht war.
Einladend sieht anders aus…
Leider ist in den vergangenen Jahren immer mehr Verfall der Parkanlage zu beobachten. Die Brücken rund um das Gebiet sind seit längerem ein Dauerthema – eine umfassende Sanierung wird wohl nur eine Frage der Zeit sein. Auch der kleine Ententeich im vorderen Bereich hat sich immer mehr zum Problemfall entwickelt. Dreck, Müll, Algen, Kot all dies verunreinigt das Gewässer und die umgebenden Flächen und hinterlassen direkt am Eingang des Gebiets keinen einladenden Eindruck. Ausschussvorsitzender Lars Kleinsteuber kommentiert den ersten Eindruck:
„Wenn man wie ich in Marienberg aufgewachsen ist und als Kind häufig im Park war, kann einem an manchen Stellen schon das Herz bluten. Gerade der Ententeich war früher sehr schön. Mit Holzstegen für Modellschiffe und den kleinen Brücken samt Steinübergängen quer über den See. Den Kindern heute kann dieser Ort bei weitem nicht mehr so viel Spaß bieten wie noch vor wenigen Jahren.“
Die angesprochenen Brücken und Überwege wurden vor einigen Jahren abmontiert. Zurückgeblieben sind mit Gänsekot übersehene Steinblöcke im Wasser. Der schlechte Zustand des Gewässers trägt nicht nur optisch zur Abschreckung bei, sondern auch geruchlich. Auch das alte Römerbad ist im Vergleich kaum wiederzuerkennen. Überwuchert von Unkraut, beschmiert mit Graffiti, gefüllt mit Müll.
Sport im Zentrum von Fördergeldern
Von dort aus geht es weiter zu den Sportanlagen. Auch diese sind zwar in einem besseren Zustand, dennoch schon fast aus der Zeit gefallen. Auch hier findet sich viel Wildwuchs. Fußballtore und Bodenbelag bräuchten einen Auffrischung. Gleiches gilt für die Basketballkörbe, die Benutzer des Platzes würden sich zudem über eine Einfriedung freuen, damit Bälle nicht immer den Hang hinunterrollen. Fraktionsvorsitzender Alf-Ingo Pickartz hat hier eine Idee:
„In letzter Zeit diskutieren wir oft über Angebote für Jugendliche. Wir sollten die Sportanlagen hier auf Vordermann bringen und auf der Fläche des Basketballfeldes eine moderne Skateranlage aufbauen. Einen Ersatz für einen noch besseren Basketballcourt finden wir in direkter Nachbarschaft. Das Ganze lässt sich dann auch wunderbar ökologisch einbetten. Doch die Zeit drängt. Die wichtigen Fördergelder, die es derzeit gibt sollten uns nicht durch die Finger gehen.“
Es braucht einen Herzschrittmacher
Weiterhinten im Naherholungsgebiet kommt man zum eigentlichen Herzen des Parks. Den großen See mit Bootsverleih. Auf den ersten Blick sieht man gleich, dass hier viel Potenzial ist, aber auch viel getan werden muss. Der See steht – im Wortsinne. Zugewachsen von Algen und anderen Wasserpflanzen kann man sich schwer vorstellen, wie hier Boote fahren können. Und allein der Platz davor ist überseht mit Wildwuchs und Vogeldreck. Die Konzertmuschel direkt daneben ist zwar gerade frisch gestrichen – leider wird sie überhaupt nicht genutzt. Die Minigolfanlage ist kein Anziehungspunkt mehr – zu alt und nichts Besonderes. An dieser Stelle bleibt so viel Potenzial liegen, welches man eigentlich ganz einfach reaktivieren könnte.
Einzige Lichtblick an dieser Stelle: Die Gastronomie. Dem Seetreff Wurmtal sieht man zwar auch bereits einige Spuren der Zeit an. Dennoch läuft der Laden gut. Die Besucher sind zufrieden – es stört sie die Umgebung. Das Naherholungsgebiet hat unendlich viel Potenzial. Für die zukünftige Entwicklung braucht es ein Gesamtkonzept und mutiges Handeln. Dies ist für uns eine dringende Aufgabe, nicht nur für die Freizeit unserer Bürger:innen, sondern auch für das Marketing der Stadt. Ein gut gepflegtes und attraktives Naherholungsgebiet ist mehr als nur gut Werbung und Standortfaktor, es ist vor allem auch Teil eines Lebensgefühls. Wir als SPD Fraktion werden uns diesem Thema versträkt annehmen und mit Anträgen und Ideen politisch aktiv werden. Sicherlich wird dafür auch viel Geld nötig sein, aber dass dürfte es uns wert sein.