Bauprojekt für rund 13 Millionen Euro vorläufig abgeschlossen
In der vergangenen Woche begann das neue Schuljahr für die Kinder in NRW. Trotz aller Schwierigkeiten, die beispielsweise Corona immer noch bietet, konnten sich zumindest rund 800 Schüler:innen des Übach-Palenberger Carolus-Magnus-Gymnasiums freuen. Sie werden ab diesem Schuljahr in vielen neuen und modernen Räumen unterrichtet.
Bereits am Dienstag, dem Tag vor dem Besuch der ersten Schüler:innen hatten Rat und Verwaltung Gelegenheit die Schule bei einer offiziellen Eröffnung zu besichtigen. Ein Termin den man gerne wahrnimmt, gerade weil die lokale Politik mit dem Thema Schule eng verwachsen ist. Rund 13 Millionen Euro sind in die Sanierung der rückwärtigen Fassade und besonders der naturwissenschaftlichen Räume geflossen. Und gerade dadurch kommt es, dass die Sanierung vordergründig gar nicht so recht auffallen will. Betritt man das Schulgebäude durch den Haupteingang schaut man immer noch auf die selbe alte Fassade mit den gleichen toten milchigen Fenstern, auch auf dem Schulhof hat sich nichts getan. Man könnte also meinen, dass die 13 Millionen sich gut verstecken. Aber um sie zu finden muss man gar nicht so genau hinschauen wie man glaubt. Dadurch, dass das fast alle Schulräume auf der Rückseite des Gebäudes liegen, auf der die Fassade saniert wurde, wurden diese in einem Zug ebenfalls renoviert. Nach einer Entkernung sind dort auf dem Erdgeschoss und 2. OG schöne, neue und moderne Klassenräume entstanden. Frischer Bodenbelag, neue Farbe an den Wänden, neue Fenster, bessere Heizungen. Auffallend ist auch: Grüne Kreidetafeln sind nirgendwo mehr zu finden. Stattdessen Whiteboards und Smartboards die zukünftig einen modernen und digitalen Unterricht ermöglichen sollen – in allen Räumen. Nicht nur optisch eine Verbesserung, sondern auch von der Ausstattung ein Quantensprung. Die neuen Räume bieten mehr Mobilität und Flexibilität, sie sind ansprechender und schaffen ein angenehmes Lernklima. Auf den Fluren wurden neue Waschbecken angebracht, die nicht nur für mehr Hygiene sorgen, sondern auch als Trinkwasserspender dienen.
Besonderes Highlight des Gebäudes sind jetzt die neuen Naturwissenschaftsräume im 1. OG wo zukünftig in einer fantastischen Umgebung Chemie, Biologie und Physik unterrichtet werden. Auch hier gilt als leitendes Prinzip nicht nur Modernität und Digitalisierung, sondern auch Flexibilität. Mit den neugeschaffenen Voraussetzungen lässt sich nur auf viele engagierte, motivierte und erfolgreiche Schüler:innen in unserer Stadt hoffen. Gerade für die ansässigen Firmen dürfte das zu einem immensen Standortfaktor werden. Hoffentlich werden die neu geschaffenen Möglichkeiten auch ausgiebig genutzt.
Kritisch anzumerken ist dennoch, dass mit diesem Projekt noch lange nicht alles getan ist – nicht mal am Gymnasium. Ausstehend ist noch mindestens das anderthalbfache des bisherigen Auftragsvolumens. Der Weg zur Containerschule für die Zwischenzeit bleibt auch im Nachhinein mehr als fraglich – in anderen Städten hätte man dies anders entschieden. Ob es sinnvoll war, die Arbeiten an dieser Stelle zu unterbrechen, weil das Geld „auf der Hohen Kante“ nicht für mehr reichte, darf man vor dem Hintergrund der andauernden Niedrigzinsphase mehr als bezweifeln. Bildung ist finanziell immer defizitär, man sollte sich daher von dem Gedanken verabschieden Investitionen zu verschlafen, aufgrund einer veralteten und dogmatischen Finanzierungspolitik im städtischen Haushalt. Denn auch der Blick auf andere Schulen lässt schnell die Wünsche nach Sanierungen aufkommen. Mit der Gesamtschule wurde in den letzten Monaten ein weiteres drängendes Beispiel öffentlich diskutiert. Handlungsbedarf besteht zum Thema Schulstandort Übach-Palenberg allemal auch weiterhin.