- September 2024 im MGH Übach-Palenberg
Podiumsdiskussion: „Wie verhindern wir die Kitastrophe?“ mit Carolin
Kirsch (MdL SPD)
Unter der Fragestellung „Wie verhindern wir die Kitastrophe?“ kam am 18.
September 2024 die SPD-Landtagsabgeordnete Carolin Kirsch nach Übach-
Palenberg, um im Rahmen einer Podiumsdiskussion Ursachen, Probleme und
Lösungsmöglichkeiten für die gegenwärtig angespannte Betreuungssituation in Kitas
zu thematisieren. Dabei sollten möglichst viele Perspektiven Raum finden. So
nahmen an der Gesprächsrunde Christine Stadler, Leiterin des Jugendamtes
Stolberg und Bürgermeisterkandidatin der SPD Übach-Palenberg, Andrea Reh,
Leiterin einer Grundschule und zweite stellvertretende Landrätin im Kreis Heinsberg
(SPD), Andreas Wagner, Vorstand der AWO im Kreis Heinsberg, sowie Stefan
Rittgerodt, Jugendamtselternbeirat im Kreis Heinsberg, teil.
Moderator Christoph Nilles, Vorsitzender der SPD Übach-Palenberg, führte durch
den Abend und legte Wert auf einen lebendigen Austausch zwischen den
Diskutant:innen sowie dem Publikum, welches aus Elternteilen, interessierten
Bürger:innen und Parteimitgliedern bestand. Er eröffnete das Gespräch mit einem
Gedankenspiel, welches für allzu viele Familien derzeit immer wieder zur
morgendlichen Realität wird: krankheitsbedingt kann die Kita nicht das volle
Betreuungsangebot gewährleisten und Kinder müssen zu Hause bleiben – was nun?
Entlang dieses Szenarios schilderten die Diskutant:innen ihre Eindrücke, Analysen
und Lösungsvorschläge aus ihrer beruflichen Praxis und ihrem politischen Handeln.
Sie kamen übereinstimmend zu dem Ergebnis, dass eine Unterfinanzierung des
Betreuungssystems sowie der Fachkräftemangel maßgebliche Bedingungsfaktoren
der gegenwärtig misslichen Lage seien. Insbesondere der Fachkräftemangel wurde
dabei auch als Konsequenz unzureichender Finanzierung gesehen. Carolin Kirsch
schilderte im Detail, dass die aktuelle Lage bereits von langer Hand absehbar
gewesen sei. Notwendige Reformen des Kinderbildungsgesetzes (KiBiz) sowie die
Bereitstellung ausreichender Mittel würden durch die aktuelle schwarz-grüne
Landesregierung jedoch nicht ausreichend in Angriff genommen.
Vor dem Hintergrund dieses ernüchternden Lageberichts wurde aus dem Publikum
der Wunsch nach konkreten Lösungsvorschlägen und Handlungsoptionen laut. So
wurden zwischen Podium und Publikum diverse Möglichkeiten auf den
verschiedenen Handlungsebenen diskutiert – was kann konkret vor Ort umgesetzt
werden, was auf Kreis- und was auf Landes- oder gar Bundesebene? Neben mehr
Gestaltungsspielraum für die Kita-Träger, der Ausbildung und dem Einsatz von
Tagesmüttern, der Attraktivität des Erzieher:innenberufs uvm. ging es vor allem auch
um das notwendige Mit- statt Gegeneinander von Politik und Trägern.
Finanzierungsfragen und bürokratische Hürden wurden diskutiert. All diese Eindrücke
und Ansätze versprach Carolin Kirsch mitzunehmen und in der Landesregierung
sowie den Debatten für den Landeshaushalt 2025 anzubringen. Doch auch für das
Handeln vor Ort und in der Kreispolitik wurden einige Anregungen notiert und sollen
künftig platziert werden. Die SPD jedenfalls bleibt am Ball und wird sich auf den
verschiedenen politischen Ebenen weiterhin stark machen für verlässliche
Betreuungsangebote, um soziale Gerechtigkeit für alle Kinder und Familien zu
ermöglichen.