Warum wir für den Bau eines Kunstrasenplatzes in Scherpenseel gestimmt haben – und warum das keine Entscheidung gegen andere Vereine ist.
Sportplätze sind aus vielen Gründen wichtig für eine Stadt. Sport ist für junge wie alte Menschen wichtig. Sie erleben Gemeinschaft, halten sich fit, tun etwas für ihre Gesundheit. Sportvereine sind nicht zuletzt besonders wichtig für das Zusammenleben in den verschiedenen Ortsteilen. Allein aus diesem Grund war die Idee, einen Kunstrasenplatz in Marienberg zu bauen, ohne das dort ein Verein vor Ort aktiv ist, eine furchtbar schlechte Idee.
Wenn man nun die Frage aufwirft, wo ein solcher Platz besser aufgehoben ist, dann werden zurecht alle Vereine gute und richtige Gründe finden, warum gerade sie diejenigen sein sollten. Das liegt vor allen Dingen daran, dass alle Sportplätze und auch viele der Vereinsheime in einem traurigen Zustand sind und kaputt gespart wurden.
Bereits seit Jahren setzen wir uns dafür ein, dass endlich in die Sportanlagen investiert wird. Der Umgang mit den Vereinen in dieser Stadt ist in unseren Augen in keiner Weise angemessen im Vergleich zu dem, was diese tagtäglich für das Gemeinwohl leisten. Dabei helfen notdürftige Instandhaltungen weder langfristig weiter, noch sind sie aus finanzieller Sicht sinnvoll, weil sie das grundsätzliche Problem einer maroden Infrastruktur nicht lösen.
Der ständige Druck der SPD ÜP und durch die Vereine (auch medial) haben zum Runden Tisch 2023 geführt, bei dem die drängendsten Maßnahmen nach den Vorstellungen der Vereine besprochen wurden. Vorher wurden alle Plätze und Vereinsanlagen mit den Vereinen besucht. Erstmals hatte die Verwaltung daraus eine umfangreiche Maßnahmenliste erarbeitet.
Dabei wurden alle geäußerten Wünsche und Bedarfe berücksichtigt und werden in den nächsten Jahren bis voraussichtlich 2025 umgesetzt – auch wenn es bei einigen Projekten Verzögerungen gibt! Hier einmal die von den Vereinen gemeldeten und berücksichtigten Bedarfe, die nun abgearbeitet werden und zum Teil schon umgesetzt wurden:
Geplante Umsetzung/ Start 2023
VfL Übach-Boscheln: Sanierung Sportheim Boscheln
VfL Übach-Boscheln: Stromverbindung Rasenplatz
TuS RW Frelenberg 1909: Flutlichtanlage
TuS RW Frelenberg 1909: Rasenplatz für Aschen-Rasenplatz
1. FC Rheinland: Erneuerung Zaunanlage
1. FC Rheinland: Fassadensanierung Sportheim
1. FC Rheinland: Anschaffung Pflegegerät Kunstrasen
Geplante Umsetzung/Start 2024
VfR Übach-Palenberg e.V. Abt. Fußball: Fassadensanierung Sportheim
VfR Übach-Palenberg e.V. Abt. Fußball: Sanierung Sanitäranlagen
VfR Übach-Palenberg e.V. Abt. Fußball: Umrandung Sportplatz
SV 09 Scherpenseel-Grotenrath e.V.: Sanierung Sportheim
1. FC Rheinland: Erneuerung Kunstrasenbelag
Geplanter Projektstart 2025
1. FC Rheinland: Sanierung Sanitäranlagen
TuS RW Frelenberg 1909: Sanierung Sanitäranlagen
Zum Vorschlag der Verwaltung gehörte auch die Umsetzung eines neuen Kunstrasenplatzes im Stadiontal Wurmtal. Dieser Standort war für uns nie nachvollziehbar. Vereinsleben gehört in die Stadtteile und Dörfer! Zu viele Fragen waren ungeklärt, wie die Nutzung, Pflege, Reinigung und Sicherheit für den Platz und die nötige Sanierung des Heims. Das wären zusätzliche Kosten in unbekannter Höhe. Ein Kunstrasenplatz braucht eine sachkundige und intensive Pflege für eine lange Lebensdauer und muss beispielsweise im Herbst vor jedem Training oder Spiel von Laub befreit werden. Dies alles soll unser Bauhof leisten, der mit der dünnen Personaldecke bereits jetzt mit der Grünpflege in der Stadt nicht hinterher kommt?
Der Kunstrasenplatz in Marienberg durfte also nicht kommen. Wohin also sonst? Für die Vereine in Übach erhält wie bereits erwähnt der Platz am Bucksberg einen neuen Belag. Frelenberg hatte sich für einen zweiten Rasen- statt des (R)Aschenplatzes ausgesprochen. Blieben unter diesen Voraussetzungen Boscheln und Scherpenseel. Natürlich ist es schwierig, hier eine Entscheidung zu treffen und aus verschiedenen Gründen, haben wir uns für Scherpenseel entschieden, was insbesondere mit dem sehr schlechten Zustand des Trainingsplatzes aber auch der Anzahl der Mannschaften zusammenhängt. Letzteres ist aber auch immer eine gewisse Momentaufnahme und war daher nicht das maßgebliche Argument. Vielmehr sind auch Lage und Zuschnitt des Platzes so, dass der Platz dort mit verhältnismäßig wenig Aufwand entstehen kann.
Das ist keine Entscheidung gegen die anderen Vereine! Als SPD setzen wir uns seit über zwei Jahren für einen Kunstrasenplatz in Boscheln ein (mit entsprechender Gegenfinanzierung über Förderung oder Baugrundstücke). Wir werden das Thema auch weiterverfolgen und wir sollten mit einer Zusage nicht noch viele Jahre warten.
Die Verwaltung begründete den Platz in Marienberg damit, dass ihn alle Vereine nutzen können. Dies gilt aber genauso auch für den Platz, wenn dieser in Scherpenseel ist. Jeder Verein soll den Platz auch mitverwenden dürfen, wenn es notwendig wird. Dies hat auch der SV Scherpenseel entsprechend betont.
Wir stehen weiterhin fest an der Seite der Vereine und natürlich jederzeit gerne für Gespräche bereit. Unsere Vereine sollen alle gute und zukunftsfähige Bedingungen vorfinden.
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